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1243. November 17. Breslau.

infra oct. b. Mart.

Boleslaw Herzog von Schlesien und Polen verkauft dem Bischof Thomas auf dessen Klage über die seinen Unterthanen in Circkvicz (Zirkwitz) aus der Verbindung ihrer Aecker mit denen des herzoglichen Gutes Seligovo (Senditz), wo die zwei Kämmerer Scocek und dessen Bruder Radey und einige herzogliche Jäger wohnten, erwachsenden Nachtheile das letztere Gut um 90 Mark Silbers, von welcher bereits gezahlten Summe der Herzog 60 Mark gegeben hat pro conservacione castri nostri Santhoc, hec enim nobis tunc necessitas instabat, die übrigen 30 Mark aber seiner Mutter. Der Verkauf erfolgte zugleich im Namen von Boleslaw's Brüdern, über welche er die Vormundschaft führt und mit Zustimmung seiner Mutter Anna, und mit der Ausführung desselben ist Boleslaw's Notar, Gerlaus Propst von Lebus, beauftragt.

Z. Theodericus cant. Wrat., Gerlaus Propst von Lebus, Graf Radzlaus Kastellan von Breslau, Petrco Hofrichter, Steph. Palatin von Breslau, Nic. Kastellan von Bunzlau, Janusius Unterjägermeister und Nic. herzoglicher Kapellan, Ausfertiger dieses u. a. V.


Das Or. Domarehiv, A. A. 31 hat ausser dem Siegel Boleslaw's noch das der Herzogin Anna und zwar in den Formen wie die Abbildungen bei Schultz schles. Siegel (II. 11 und II. 10) zeigen. Abgedr. bei Heyne I. 354, Anm. 4 a. aus dem lib. nig. und danach bei Haeusler Urk. zur Geschichte des Fürstenthums Oels S. 74.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.